Sonntag, 13. November 2011

siebenundsiebzig



"Du hast eine ruhige Art zu reden."
"Nein, finde ich gar nicht!"
"Also ich meine nicht im Sinne von leise und schüchtern, sondern eher was du sagst und wie du es sagst. Irgendwie offen. Ich höre dir gerne zu. Und ehrlich, ich habe mir Sorgen gemacht, worüber ich mit dir reden soll, weil ich denke, dass wir schon über alles geredet haben, über das man reden kann! Das ist einfach unglaublich."
Er / Ich

Mittwoch, 19. Oktober 2011

sechsundsiebzig



"Hast du schon mal einen Waran gesehen?"
"Ja."
"Sie sehen aus wie Dinosaurier!"
"Ich finde, sie sehen eher aus wie Drachen ohne Flügel."
"Jedenfalls sehr angsteinflössend."
"Mh schon etwas. Aber auch faszinierend!"
"Stell dir vor, sowas sitzt in deinem Garten.."

Pause

"Nein. Stell es dir lieber nicht vor.."
"Mit Schwert und Schild würde ich mich ihm stellen!"

Pause

"Vielleicht.."


Rot = Ich Grün = Er

Sonntag, 4. September 2011

fünfundsiebzig


Wir stehen an der Kasse. Er steht mit seinem Kumpel vor uns und bemerkt uns nicht. Bis wir wegen irgendetwas lachen müssen. Einige Momente später dreht er sich um, lächelt mich an, sagt "hallo". Wir blicken uns an und ich merke wie etwas zwischen uns ist. Früher haben wir uns umarmt und bedenkenlos miteinander geredet. 

Ich sitze mit einer Freundin auf einer Mauer in der Schule, es ist Pausenende-Stundenbeginn. 
Er steht da, ganz allein, Kopfhörern auf. Er sieht mich, verändert seine Miene aber nicht. 
Er läuft verloren umher, von rechts von links und zurück. Ich will ihn schon ansprechen, aber er hat ja Kopfhörer drin. Früher hätte er sich ohne zu zögern neben mich gesetzt. Wir haben damals Stühle geteilt. 


Freitag, 2. September 2011

vierundsiebzig


Sie erzählt mir, dass sie ihn besucht hat. 
Er hat eine hübsche Wohnung, zwar war sie nicht aufgeräumt, aber hübsch. 
Sie schwärmt schon wieder von ihm. Er ist ja so lustig und bringt witzige Sprüche, blablah und überhaupt.
 Sie haben ja so viel gelacht. 
Dann wird sie ernst:
"Hab ich dir eigentlich gesagt, dass du unser Hauptthema warst?"
Nein, hat sie nicht. Aber das ist interessant. Ich frage mich, warum. 
"Keine Ahnung, er findet dich total nett und witzig. Und er mag dein Lachen unheimlich gerne." 
Mh, ich kenne ihn nicht so gut. Erst seit ca. einem Monat. Aber er scheint nett zu sein. Sie steht auf ihn, das ist offensichtlich. Es geht nur noch um ihn.
Ob er das weiß? Ich hoffe nicht. Aber das ich das Hauptthema war, finde ich nun doch seltsam. 
"Er dachte, wir wären beste Freundinnen!" Ich schaue sie ungläubig an. 
"Jaa, das sagte er! Ich hab ihn dann gesagt, dass wir erst seit diesem Sommer überhaupt was miteinander machen. Das hat er mir nicht geglaubt. Er dachte wirklich, wir seien allerbeste Freundinnen und würden alles zusammen machen und überhaupt.."
Was der sich alles denkt?
Das wird noch was geben, Leute.

Dienstag, 2. August 2011

dreiundsiebzig




Es ist ein ziemlich kühler und wolkiger Tag, während ich auf dem Weg zu ihm bin, überlege ich, was ich sagen werde, wie ich mich verhalten werde. Früher habe ich das nie gemacht. Das war nicht nötig. Ich war einfach so, wie ich eben war. Warum ist das jetzt anders? Ich klingel an der Tür und er öffnet sofort, als hätte er direkt davor gestanden. Er umarmt mich. Wir setzen uns, reden über dies und das, über die Ferien, was wir so getan haben, nichts verfängliches, nichts besonderes. Irgendwie ist etwas zwischen uns. 
Eine unsichtbare Barriere, eine Wand, eine Mauer. 
Wir wissen nichts miteinander anzufangen, schweigen uns an, starren in die Leere.
Verdammt, warum ist alles so vergänglich? Vor einem Jahr hätte ich mir nicht vorstellen können, dass sowas je passieren würde. Bin ich zu naiv? Bin ich daran schuld? Weshalb zieht die Zeit nur so rasend schnell vorbei? Wieso?



Samstag, 23. Juli 2011

zweiundsiebzig

Ich bin spät dran, schmeiße die Tür hinter mir zu und stecke meine Ohrringe beim Laufen an. Noch ein schneller Blick aufs Handy: Haare sitzen einigermaßen. Keine 3 Minuten später sehe ich dich. Du grinst und läufst mir entgegen. Wir umarmen uns, recht lange. Zu lange? Ein ungewohntes Gefühl überkommt mich. Schließlich haben wir uns Jahre nicht gesehen, nur Kontakt über das Internet gehabt. 
Alles so vertraut, aber doch fremd..

Freitag, 22. Juli 2011

einundsiebzig




Sometimes people aren't who they seem to be; 
and sometimes people are so much more than you originally thought.